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Erlebnisse

Armbad und Wassertreten in Untereggen

Barfuss­strecke

6 - 7

Sekunden

bis zum Eintritt des Kälteschmerzes oder des Wärmegefühls

Wenn Sie den Raiffeisen Wasserweg Goldach von Untereggen aus unter die Füsse nehmen, gönnen Sie Ihrem Körper ein Arm- und Fussbad im Raiffeisen Kneippbrunnen im Vorderhof. Diese neu erstellte Anlage lädt Sie ein, Ihre Seele baumeln zu lassen und beflügelt Sie, anschliessend den Wasserweg zu entdecken.

Das kalte Armbad wird oft auch «Die Tasse Kaffee der Naturheilkunde» genannt. Es beruhigt das Herz und belebt den Geist. Es leitet die Hitze aus dem Kopf ab und regt die Durchblutung an. Bei Angina pectoris sollte es nicht angewendet werden.

Das kalte Armbad dauert 6 bis 30 Sekunden; bis zum Eintritt des Kälteschmerzes oder des Wärmegefühls. Mit Vorteil benutzt man dafür die Armbadewanne in Brusthöhe, sodass eine möglichst aufrechte Haltung möglich ist.

Die Goldach

Die Quelle der Goldach befindet sich im Appenzellerland beim Ruppen und fliesst in nordwestlicher, später in nord­östlicher Richtung zum Bodensee.
0 ,5

Kilometer

beträgt die Gesamtlänge des Goldacher Flusses

Zahlreiche Schutthalden und Mergellager finden sich als nackte Anrisse innerhalb des Goldachtobels. Das Material ist fast ständig in Bewegung. Die einzigartigen Erdgletscher im hinteren Teil des Rantelwaldes (südlich der Blumenegg) sind eindrückliche Zeugen der würm-eiszeitlichen Vergletscherung des Goldachtobels durch den früheren Rheingletscher. Die urwüchsige Wildheit des Goldachtobels und seine Unwegsamkeit schenken ihm eine einzigartige Flora und Fauna. So lassen sich bei der Haldenmühle seltene, bedrohte Tier- und Pflanzenarten beobachten, und in der Flussschlaufe im Äueli ist ein urtümlicher Flusseinschnitt mit Wasserfällen, Geröllbänken und Strömungswannen auszumachen.

Woher aber stammt der Name «Goldach»? Sicher ist: Er hat nichts mit Gold zu tun. Das «Ach» weist auf einen Bach hin, der durch die Gemeinde fliesst. Der Goldachfluss ist, verglichen mit der Steinach und dem Steinlibach in Thal, der bedeutendste, ein richtiger Steinbach. Und genau dies besagt das keltische Wort «Gol» – grober Steinschutt – und seine Ableitung «Golte». Die Alemannen übernahmen diese Bezeichnung von den Kelten und gaben dem Fluss den Namen «Gold-Bach». Daraus entstand im Laufe der Jahre der heutigte Name «Goldach».

Erd­gletscher

Goldach besitzt einen der schönsten Erdgletscher der Schweiz. Er befindet sich südlich des Rantelwalds, unmittelbar an der Goldach in Richtung Lochmüli.

bis zu

100
Meter lang

ca.

80
Meter breit

Gleitgeschwindigkeit

2- 3
Meter pro Jahr

Bei einem Erdgletscher verschiebt sich die Erde kontinuierlich über Jahrzehnte oder Jahrhunderte in nicht sehr steilem Gelände. Der Goldacher Erdgletscher ist gut 600 Meter lang, zwischen 80 und 200 Meter breit und hat eine jährliche Gleitgeschwindigkeit von 2 bis 8 Metern. Der Antrieb erfolgt auch hier durch das Wasser. Der Kessel im Goldachtobel wird ständig von Staub und Laub gefüllt. Das immer wieder nachrückende Material sorgt dafür, dass der Gletscher kaum je zur Ruhe kommen wird.

Ein Erdgletscher hat die gleichen Eigenschaften wie ein Eisgletscher im Gebirge. Auch er ist nicht ganz ungefährlich und kann Gletscherspalten aufweisen. Hier gibt es kleine Wassertümpel und bis zu zwei Meter tiefe Spalten mit Jungfröschen.

Die Schäden bei den verschobenen Holzstegen und unterbrochenen Pfaden sind Folgen des sich verschiebenden Untergrunds. Zivilschutzleistende stellen die Stege und Pfade regelmässig wieder instand.

Ausführliche Informationen zu diesem Naturschauspiel bietet das Geotop Kellen bei der Regionalen Sport- und Freizeitanlage Kellen, direkt am Wasserweg.

Bitte beachten:

Der Erdgletschter ist aktuell gesperrt!

Fischtreppe

Das Umgehungsgerinne zwischen dem Dammweg und der Bruggmühle ermöglicht den Bodensee-Seeforellen den Aufstieg zu ihren Laichplätzen im Auengebiet des Goldachtobels.

Das Wehr der Bruggmühle stellte bisher für die Bodensee-Seeforellen ein unüberwindbares Hindernis dar. Sie waren viele Jahrzehnte von ihren ursprünglichen Laichplätzen abgeschnitten. Im Sommer 2009 wurde im Auftrag des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei dieses Umgehungsgerinne erstellt.

Der gewundene, mit Steinen ausgelegte Bach aus 31 miteinander verbundenen Wasserbecken ermöglicht es den Fischen, das Hindernis zu umschwimmen. Zudem wird während der Aufstiegszeit mehr Wasser durch den Bach geleitet. In der Goldach wurden in den letzten Jahren jährlich einige Dutzend laichbereite Seeforellen abgefischt. Deren Laich wird in der kantonalen Fischzucht grossgezogen. Die dadurch erhaltenen Jungfische werden wieder in der Goldach oder anderen geeigneten Gewässern gesetzt.

Die bis zu 90 Zentimeter langen, rund acht Kilo schweren Fische steigen jedes Jahr im November bei genügendem Wasserstand in jene Bodensee-Zuflüsse auf, in denen sie geboren wurden und ihre ersten Lebensjahre verbracht haben.